cicero7 hat geschrieben:Zu den IC:
Ich habe eine direkte BErechnung auf einzelkunden Ebene gemacht, du versuchst über Elastizitäten auf die Grundgesamtheit zu schließen -> können wir auch gerne machen:
Mooment, jetzt wirds mir ein bißchen zu theoretisch, so läufts dann in der Praxis auch wieder nicht:
Die Praxis zeigt, dass ein 60/60-Taktung gegenüber einer 1/1-Taktung rund Mehrkosten von 15 bis 35% bringt, umgekehrt müssen um diesen Betrag weniger Boni an den Kunden ausbezahlt werden - somit ist mal der rechnerische 10-30%ige Nachteil gegenüber den anderen Betreibern wettgemacht.
Als nächsten ist es eine riesen Promo, somit wird vom Marketingbudget mit Sicherheit quersubventioniert. Und jede Werbung kostet jedem Anbieter mächtig Geld.
Dann kommt auch noch der Aspekt der Kundenzahl: Je mehr Kunden, desto höher wird die Marktkapitailsierung, somit steigen die Aktiva der Mutter, was wiederum mehr Geld in Umlauf bringt - selbst wenn es nur fiktiv entstandenes Geld ist, dass zwar ausgegeben wird, aber vielleicht niemals realisiert werden hätte kann, aber es steigert die weltweit verfügbare Geldmenge. Landläufig spricht man vom "Mehrwert", der das rechtfertigen soll - macht er das aber auch???
Also letzter großer Punkt gilt für mich auch die "Mundpropaganda": Wenn viele Leute drei haben, dann kann drei nicht so schlecht sein --> ich kaufe mir auch ein drei-Handy. Sogesehen ist es global gesprochen (wenngleich fachlich nicht ganz korrekt) ein "Return on Investment".
Die kleineren Punkte möchte ich wie folgt zusammenfassen: So artverwandt die VWL und BWL sind, hier trennen sie sich meilenweit und letztendlich beim Aktienwesen (Entwicklung durch Hoffnungen und Erwartungen) verlieren in der Praxis beide ihre Daseinsberechtigung. Wir leben in der TK-Branche nach wie vor in einer Bubble, solange auch die Markt-Konsolidierung noch nicht abgeschlossen ist - und da ist in naher Zukunft auch noch kein gegenteiliger Trend zu beobachten. Sogesehen ist der Verlust (so paradox es für die VWL und BWL klingen mag) von drei in Ö sogar positiv zu werten, weil es die Konzernsteuerlast minimiert, aber dem Aktienkurs (noch) nicht schadet.
M.M.n. wird drei die bestehenden Kunden sicherlich nicht willentlich verärgern wollen und ihnen auch nicht die Chance zur SoKü geben wollen. Vielmehr wird drei versuchen, die Linie (6Back) solange als möglich zu fahren und ggf. noch um einen maximalen Gewinn (= max. Kundenstock) verkaufen zu können. [Anm.: Ein Firmenwert wird einfach nicht vernünftiger bzw. fundamentierter bewertet, obwohl hunderte "Experten" damit beauftragt werden, das zu tun - Der Verkuaf von One hat es gezeigt, dass es nur Nachfrage und Angebot ist; m.M.n. war bei One die Nachfrage höher als das Angebot...]
Mein Fazit: Drei agiert derzeit noch im Rahmen "des Vertretbaren", nochdazu wurden die Lizenzen um viel Geld gekauft, dass es einzuspielen gilt. Die Linie ist aggrsiv, aber nicht anders zu machen. Nochdazu wurden durch die RTR (sehr hohe ICF) drei auch noch übervorteilt, da durch die Mutter so viel Know-How miteingeflossen ist, dann man getrost von Größeneffekte sprechen kann.
Und durch die steigende Nachfrage an UMTS-Kapazitäten würde drei bei einem allfälligen Verkauf sicherlich einen enorm hohen Marktpreis erzielen; solange dieser Marktwert besteht bzw. eigene Kapazitäten nicht voll ausgeschöpft sind, wird auch Hutchison noch versuchen, an diesem Geldkuchen ein Stückchen mitzuschneiden.
Grüße
Stefan