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Artikel über Orange im Konsument
Verfasst: 26.12.2009, 10:34
von djrob15
http://www.konsument.at/cs/Satellite?pa ... 8867910746
Das glaub ich gerne, dass viele Naivlinge die 3-Jahresbindung vor lauter billig und Gratishandy nicht bemerken und hinterher feste jammern.
Verfasst: 26.12.2009, 15:41
von Cheinzle
Konsument hat geschrieben:Auch im Internet gelangt man erst nach mehreren Klicks zur entsprechenden Information.
Ich gehe auf orange.at, gehe auf den Tarif, der mich interessiert... und da steht es schon. und zwar nicht etwa irgendwo am Ende im Kleingedruckten, sondern gleich hier:
Grundgebühr - Ein Orange Leben lang
€ 12,50 Grundgebühr pro Monat
36-monatige Mindestvertragsdauer
In der dritten Zeile! Und mit der gleichen Schriftgröße wie die Tarifierung selbst.
Wie sagte meine Oma schon immer so schön? Wer Lesen kann, hat mehr vom Le
sen.
Das ist genau mein Grundsatzproblem mit AK, Konsument und Konsorten: Immer schön einen auf Mündig und ich bin doch nicht blöd machen, und kaum kommt's mal anders, schon ist man der durchschnittsverdummte und allzeit übervorteilte Amerika-Verbraucher.
Ich kann gut verstehen, wenn da viele Leute sagen: Spielen wir doch mit Erwachsenen!
Christof
Verfasst: 26.12.2009, 19:39
von eigs
SSkM
Und wenn man es einen Kunden auf einen Zettel unterschreiben lässt wo der Buchstabe 5 cm hoch ist, dann würde er es auch unterschreiben und danach jammern.
Verfasst: 29.12.2009, 09:36
von djrob15
Tatsächlich ist es wirklich so, daß die meisten Leute das billige bzw. Gratis Handy sehen und gar nicht wissen, daß sie es im freien Handel weit günstiger bekommen, als man glaubt. Ein "Gratishandy" kostet den Provider je nach Tarif 30 - 150 Euro. Denn ein N97 kostete im Sommer 09 als freies Gerät 550 Euro, bei den Providern mit dem teuersten Tarif 399 Euro - also nix mit gratis. Ein Gratishandy kostet den Provider also im Schnitt um die 50 Euro, die holt er sich mit den unverschämten 49 Euro "Aktivierungsgebühr" wieder rein, oder mit den Grundgebühren, da schaut auch genug heraus. Dazu kommt noch der 2-Jahres Knebelungsvertrag, entweder sind keine SMS oder 05er bzw. 0720 Nummern inkludiert, da kommt auch ein Körberlgeld zusammen. Ausserdem ist das Handy gebrandet & gelockt was den Anwender zusätzlich im Gebrauch einschränkt und fürs Entsperren bittet der Provider wieder den Kunden zur Kassa. Daher können viele die günstigen Discount-Tarife nicht in Anspruch nehmen, da sie noch eine zu lange MVD beim Provider haben. Und beim Orange 3 Jahres-Tarif lassen sich auch viele Naivlinge reinlegen. Da wirds nicht lange dauern, bis die anderen Provider auf den 3-Jahres-Zug aufspringen.
Verfasst: 29.12.2009, 23:52
von Azby
hypkin hat geschrieben:das die provider mit mehr als 60% ihrer privatkunden monatlich einen verlust machen oder ein nullsummenspiel haben is dir aber auch klar oder?

Eben gerade das glaube ich gar nicht. Ich denke, die effektive Nutzung der Freieinheiten des "Durchschnittskunden" wird überschätzt. Ich denke, die Betreiber machen gar nicht so große Verluste mit den Kunden. Durch versteckte Kosten wie Aktivierungsgebühr und 24- oder gar 36-Monatsbindung, Zusatzentgelte für die Nutzung bestimmter Services, wie Roaming, nicht inkludiertes Internet etc. bleibt genug hängen, um zumindest einen kleinen Gewinn abzubekommen.
Verfasst: 30.12.2009, 00:14
von Stefan
Azby hat geschrieben:hypkin hat geschrieben:das die provider mit mehr als 60% ihrer privatkunden monatlich einen verlust machen oder ein nullsummenspiel haben is dir aber auch klar oder?

Eben gerade das glaube ich gar nicht.
Ich glaube das schon, allerdings existiert der "Trick" mit "gebrandeten/gelockten Handys + inkludierter MVD" schon seit einer Zeit weit vor den "All inculsive Tarifen".
Aktuell geht der Trend eben dahin, den Verlust bei diesen 60% zu schmälern; Was ich aber auch nicht glaube, dass auf 100% der Kunden ein Betreiber Verlust macht - das sollte mir mal ein Manager mit seinen "Premienzahlungen" erklären.
Grüße
Stefan
Verfasst: 30.12.2009, 09:57
von djrob15
hypkin hat geschrieben:das die provider mit mehr als 60% ihrer privatkunden monatlich einen verlust machen oder ein nullsummenspiel haben is dir aber auch klar oder?

Das glaube ich auch nicht. Seht euch mal das Mahn- bzw. das Zahlungswesen der Provider an.
10 Euro werden schon für die erste Mahnung abkassiert. (A1, T-mobile) - mehr als die GG beim Bigbob.
9,90 sinds bei Orange und 6 Euro bei 3.
Auser bei Telering, da ist die erste Mahnung kostenlos, ab der 2. sind da auch 10 Euro.
Und bei den Zahlscheingebühren wird auch schön hingelangt - bis zu 3 Euro jedes Monat, dafür, daß man die Rechnung zahlt.
Hat ein Kunde keine Deckung am Bankkonto, wirds richtig teuer bei T-Mobile: 10 Euro Rücklastgebühr, 5 Euro Umstellung auf Zahlschein & 10 Euro Mahnspesen = 25 Euro
Und wenn mal der Anschluß gesperrt wird wegen Zahlungsverzug, da langt A1 kräftig hin: Sperre 30 Euro, Wiedereinschlten - nochmal 30 Euro plus 2 Mahnungen a 10 Euro sowie die eingeschriebene 3. Mahnung 15 Euro und 3 Euro erfolglosen Bankeinzug kommt ein hübsches Sümmchen von 98 Euro zusammen (fast 1 Jahr bigbob) , wobei ich nicht weiß, ob das automatische Umstellen auf Zahlschein mit der Änderungsgebühr von 30 Euro belegt ist.
Bei den anderen Providern sinds zwischen 50 und 70 Euro.
Wie gesagt, allein das ist schon ein Bombengeschäft - die Knebelungsverträge sind der Grundstein dafür und die Krise hat auch gut dazu beigetragen (Jobverlust - Zahlungsschwierigkeiten). Möchte mal vorsichtig schätzen, daß ca. 10- 15% der Kunden betroffen sein könnten, wenn nicht noch mehr (eher schon 20%)
Verfasst: 31.12.2009, 00:46
von Azby
Ohne die Betreiber verteidigen zu wollen, liegt hinter Mahnungen auch ein gewisser Aufwand. Immerhin muss sich der Betreiber darum kümmern, das Geld einzutreiben, er trägt zudem das Risiko, dass die Zahlung komplett ausfällt (Kunde zahlt überhaupt nicht mehr). Zwar erfolgen einfache Mahnungen automatisiert, alles was dann aber schon weiter geht als eine simple erste Mahnung bringt einen Zusatzaufwand (Sperre der SIM, wieder Freischalten bei erfolgter Zahlung etc.). Aber natürlich stehen die verrechneten Spesen in keiner Relation zum eigentlich entstehenden Aufwand.
Verfasst: 31.12.2009, 10:35
von djrob15
Moment:
Es heisst doch "Service Provider". Daher gibts die Hotline auch kostenlos.
Diese wird ebenfalls mit der Grundgebühr abgegolten.
Schaut mal die Discounter an - bob verrechnet für die Serviceline 1,09 pro min, dafür sind die Tarife supergünstig.
Ausserdem zahlt man für jede Änderung sowieso meist eine Pauschale (meist 20 Euro) für max 5 Min Aufwand. Da kostet die Rauchpause der Mitarbeiter schon mehr.
Und wems schon aufgefallen ist, beim bob & yesss zahlt man seltener etwas für eine Änderung und wenn, dann ist günstiger als bei den "Service Providern".
Ich würd mich mal in anderen Bereichen umsehen, etwa in den Vorstandsbonifikationen oder die aggressive Werbung, der man nicht entkommt (ein Drittel tuts leicht)
Verfasst: 31.12.2009, 10:51
von djrob15
Azby hat geschrieben:Ohne die Betreiber verteidigen zu wollen, liegt hinter Mahnungen auch ein gewisser Aufwand. Immerhin muss sich der Betreiber darum kümmern, das Geld einzutreiben, er trägt zudem das Risiko, dass die Zahlung komplett ausfällt (Kunde zahlt überhaupt nicht mehr).
Wenn mal der Anschluss gesperrt ist, gehts ans Inkasso, die verdienen dann mal auch ordentlich und die treiben die Forderung dermassen rauf, daß (und darum gehts) im Falle eines Konkurses des Kunden die Grundforderung so hoch ist, daß selbst bei 10% Quote noch genug rausschaut und die Kosten für Provider + Inkasso gedeckt sind.
Kommt es zu keinem Konkurs, dann ist es ein beträchtlicher Gewinn für beide Firmen (Der Provider, weil er keine Leistung erbringen muss, aber wg. MVD die GG weiterverrechnen darf bis dessen Laufzeitende (ungenutze Freiminuten), und das Inkasso, das für ein paar Briefe ein hübsches Sümmchen einschiebt)
Azby hat geschrieben:Zwar erfolgen einfache Mahnungen automatisiert, alles was dann aber schon weiter geht als eine simple erste Mahnung bringt einen Zusatzaufwand (Sperre der SIM, wieder Freischalten bei erfolgter Zahlung etc.). Aber natürlich stehen die verrechneten Spesen in keiner Relation zum eigentlich entstehenden Aufwand.
Eine Mahnung kostet den Provider gesamt schätze ich mal Aufwand + Porto höchstens einen Euro (sicher weniger), verrechnet wird das 10fache, also 9 Euro sind da schon mal Gewinn.
Sperre setzen dauert 1 min = 30 Euro - entsperren 1 min wieder 30 Euro, das wäre ein Stundensatz von 1800 Euro, da ist jeder Rechtsanwalt billiger.
Verfasst: 31.12.2009, 13:27
von Azby
Ich sag ja, die Spesen stehen in keiner Relation zu den eigentlich anfallenden Kosten. Trotzdem wird es extra (mit starkem Aufschlag) verrechnet.
Das dient wohl auch der Abschreckung - spätestens wenn einem Kunden das erste Mal eine Mahnung inkl. Mahnspesen ins Haus flattert, sollte er merken, wieviel das kostet und dann künftig darauf achten, dass das nicht nochmal passiert. Aber ich kann dir aus meinem Bekanntenkreis berichten, dass auch das nicht hilft. Ein Freund von mir, der im Urlaub im Roaming kräftig ins Internet gegangen ist, zahlt auch seine normalen Rechnungen nur sporadisch, weil sein Konto chronisch ungedeckt ist. Orange kassiert dabei Monat für Monat schöne Mahnspesen. Ich wage zu behaupten, dass hier ein Wertkartentarif trotz höherer Minutenpreise unterm Strich günstiger wäre...
Verfasst: 31.12.2009, 14:16
von Stefan
Azby hat geschrieben:Das dient wohl auch der Abschreckung
Glaub ich nicht.
Sie verlangen es, weil sie es verlangen können. Wie schon erwähnt ist da auch noch eine gewisse "Risiko-Prämie" miteingerechnet.
Und wenn schon jemand nicht zahlen kann, dann saugen sie das letzte auch noch heraus.
Mir ist es egal, sollen sie € 100,- für eine Mahnung verlangen, ich rufe ja auch sofort an, wenn ich keinen Empfang habe...
Grüße
Stefan
Verfasst: 31.12.2009, 17:18
von djrob15
Azby hat geschrieben:Ich sag ja, die Spesen stehen in keiner Relation zu den eigentlich anfallenden Kosten. Trotzdem wird es extra (mit starkem Aufschlag) verrechnet.
Und warum? Weil der Kunde mit seiner Unterschrift die (meistens ungelesenen) Vertragsbedingungen akzeptiert. Und hat er chronischen Geldmangel, bleibt er meistens nach der MVD beim Provider und verlängert den Vertrag oder wechselt den Provider (mit neuer MVD), weil er ja ein neues Handy möchte, sich aber wegen seines Geldmangels keins kaufen kann. Daß er mit dieser Methode aber mindestens das dreifache des Gerätepreises abstottert, bleibt außen vor.