@Tel.
Ich sehe das genauso, komme allerdings zum gegenteiligen Schluss:
Es hat nicht jeder so viel Zeit und v.a Lust sich die Verträge von mehreren Anbietern durchzulesen und dann zu entscheiden welcher der Günstigste ist. Neben Job, Haushalt und Kinder großziehen sollte noch ein wenig Freizeit übrigbleiben, die verbringe ich nicht gerne damit mir wieder Verträge durchzulesen.
Kein Problem damit.
Dann darfst du aber niemandem anderen die Schuld dafür geben, wenn du dabei draufzahlst.
Genausogut kannst du eben aus Bequemlichkeitsgründen deinen ganzen Wochen-/Monatseinkauf um 3 Uhr früh an der 24-Stunden-Tanke oder am Sonntag im Bahnhofsshop machen, wenn du bereit bist, die dort eben üblichen Preise zu zahlen.
Es zwingt dich schließlich niemand dazu, Preise zu vergleichen.
Letztlich ist der Kunde bei dieser Art der Kaufbeziehung niemals König, sondern immer nur Objekt eines versuchten Betruges. Wenn alle plötzlich die Vertragsbedingungen lesen, werden gewiefte Verkäufer
Naja, das klingt wieder nach dem kommunistischen Parteiprogramm, wo natürlich alle anderen schlecht sind und das "tolle" Ziel ist, daß der Staat für alles sorgen und regeln möge.
Was dabei herauskommt bzw. herausgekommen ist konnte man in den diversen Ostblockstaaten bewundern.
Die Marktwirtschaft hat zumindest den Untergang des Kommunismus/Sozialismus überlebt.
Somit scheint sie unterm Strich für die große Mehrheit der Bürger doch besser zu sein.
Klarerweise wollen - etwas zynisch verallgemeinert - am Markt alle möglichst schnell mit möglichst wenig eigenem Aufwand möglichst viel verdienen.
Das ist eben eines der Grundprinzipien einer freien Marktwirtschaft - wobei der Gesetzgeber zur Einhaltung eines gewissen Grades an Fairneß, etc. natürlich gewisse Rahmenbedingungen vorgeben muß.
Wenn du dich um eine Arbeitsstelle bewirbst und dein neuer Arbeitgeber zahlt dir unerwartet freiwillig 80% mehr Gehalt als für diese Position marktüblich sind, wirst du wohl auch nicht nein sagen.
Genauso ist es umgekehrt, wenn Kunden eben bereit sind, für Dinge oder Dienstleistungen "mehr" zu bezahlen.
Klarerweise ist das "Mehr" ein etwas dehnbarer Begriff, denn selten kann man Waren und Dienstleistungen wirklich 1:1 vergleichen und kann ein Mehrpreis durchaus auch sinnvoll und gerechtfertigt sein, wenn Qualität, Lieferzeit, gegenseitige Sympathie etc. passen.
Nicht umsonst heißt es - meist auch zutreffend -, daß wer billig kauft eben zweimal und somit am Ende teuer kauft.
Umgekehrt ist aber das teuerste Angebot am Markt deswegen allein auch nicht automatisch das beste.
bis die Kunden wieder aufgeben und wieder das falsche unterschreiben, das kanns ja wohl nicht sein!
Unterschreibst du auch einfach ohne weiteres einen Kaufvertrag für einen grünen Smart, wenn du eigentlich einen roten Golf willst??!!
Wenn das Angebot dem Kunden nicht paßt oder er es nicht versteht, dann soll er doch bitte die Finger davon lassen.
Dieses Grundprinzip sollte nach mehr als 60 Jahren Marktwirtschaft, exzessiven Medienberichten und diverser eigener Erfahrungen bzw. aus dem Freundeskreis etc. schon lange klar sein.
Leider zeigt sich aber, daß mit der Gier der Kunden nach wie vor am besten Geschäfte zu machen sind.
Man braucht bloß zu behaupten, etwas wäre billig, nur noch kurze Zeit erhältlich und vielleicht noch dazu, daß man "damit etwas sparen" könne (wobei Steuern am besten ziehen) und dabei irgendwelche hanebüchenen Berechnungen anstellen und die Kunden nehmen jedes derartige "Angebot".
Das ist wie mit den unausrottbaren "Gaskassieren" und Kaffeefahrten.
Leider unterliegen zu viele dem Irrglauben, daß sie generell bei Verträgen ein Rücktrittsrecht hätten, was aber eben nicht der Fall ist, sondern nur ausnahmsweise bei "Haustürgeschäften" oder wenn eben ein Rücktrittsrecht im Vertrag explizit vereinbart wurde.
Da bin ich jedenfalls für Konsumentenschutz und Reglementierung. Für Konzerne ists ein leichtes Juristen einzustellen und Vertragsbedingungen zu formulieren auf die die meisten Kunden reinfallen.
Konsumentenschutz und sinnvolle Reglementierung OK.
Da sind wir einer Meinung.
Vertragsbedingungen kann auch der Kunde vorschlagen, ändern oder ablehnen; da sind Firmen durchaus kompromißbereit und falls nicht, wird es wohl einen Konkurrenten mit besseren Bedingungen oder mehr Verhandlungsbereitschaft geben.
Natürlich geht das sicher nicht im Massengeschäft wie im Standard-Versandhandel oder Mobilfunk-Privattarifbereich.
Nur liegt es eben am Kunden, sich klar zu werden, was er will und was für beide Seiten akzeptabel ist.