Kommunikation via Webcam

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Ratsuchende

Kommunikation via Webcam

Beitrag von Ratsuchende » 15.07.2004, 12:45

hallo!
ich finde eure seite und das forum wirklich sehr gut und informativ :D

zwei bekannte von mir wollen via internet kommunizieren. dabei möchten sie sich, während sie miteinander reden, via webcam sehen können.

in einem anderen thread dieses forums habe ich die information erhalten, daß webcams einen hohen traffic erzeugen und daher mindestens 300 KBit/s FREIE Bandbreite sowohl beim download als auch upload zur verfügung stehen sollten. weiters ist es sicher sinnvoll wenn möglichst viel traffic zur verfügung steht.

die freundin, für die ich mich informieren soll, hat bereits folgende anschlüße:
telekom festnetzanschluß (29.06 (grundgebühr) + 1,74 (gerät) = 30.80 / 2 monate = 15,40 / monat
tele2: gesprächsgebühr 1,25 cent / sek
telekabel tv (36 kanäle): 52,05 / 3 monate = 17,35 / monat
ADSL steht zur verfügung

es wäre toll, wenn ich hier informationen darüber erhalten könnte, welche art des internetzuganges für diesen fall erforderlich ist, bzw. welcher provider das beste angebot hat. das ganze sollte natürlich noch dazu möglichst wenig geld kosten, eh klar :wink:

trendscout

3 schritte zur gratis-videokonferenz in alle welt

Beitrag von trendscout » 15.07.2004, 15:43

und so geht's:

[1] nimm dir einen pauschal-verrechnenden breitbandanbieter wie chello, sodaß also z.b. nicht pro minute oder megabyte abgerechnet wird. fixpreis eben. wirst sehen, wenn du videotelefonierst - das rechnet sich *definitv* schon ab 2-3 gesprächen ins ausland oder ca. 11-12 gesprächen im inland, je nach herangezogenem vergleichstarif (pro monat jeweils).

[2] such auf deinem pc das file "conf.exe" und ruf es auf. das ist "microsoft netmeeting", und wenn du einen windows-pc hast, sollte es standardmäßig bereits drauf sein. klar, es ist sicher nicht das *beste* programm am markt, aber es ist a) gratis und b) schon da

[3] wiederhole diese steps bei deinem gesprächspartner & teilt euch dann eure IP-adressen mit (findest du, wenn du auf der befehlszeile "ipconfig" eingibst) - damit "ruft" ihr euch dann an. (immer nur der eine den jeweils anderen, nicht gleichzeitig - wie beim normalen telefonieren eben, nur daß die telefonnummer eine IP adresse ist)

das war's. viel spaß beim gratis telefonieren MIT bild :-)

p.s. ich mach das seit jahren so mit meiner familie in kanada, wenn auch nicht immer mit glasklarem bild - manchmal ruckelt's ganz schön bzw. klingt, als ob es über einen satellit geroutet wird oder du mit einer raumstation sprichst, aber okay, das liegt am traffic im netz (daher mein empfehlung: unbedingt breitbandanbieter, und unbedingt pauschal!)
und wenn du traffic-intensive zeiten (abend, nacht) vermeidest, könnte ich mir vorstellen, daß du sehr zufrieden sein wirst.

ich erinnere mich, daß die telekom austria das vor jahren schon mal auf den tisch gebracht hat - sie waren sich der möglichkeiten voll bewusst und wollten damals einen passus in ihre AGB aufnehmen, der dir als enduser videotelefonie verbietet - oder optional erlaubt, allerdings gegen entsprechend ähnliche gebühren, die dann wieder wie beim normalen telefonieren wären. das ging aber dann, glaube ich, wieder irgendwie unter bzw. hab ich's ehrlichgesagt nicht weiterverfolgt, da irrelevant.

aber auch ganz klar: je mehr davon wissen, je rascher die (neuerliche) verbreitung dieser (an sich alten) idee, desto schneller wird auch wiederum der bedarf nach mehr bandbreite steigen - oder nach clever(rer)en datenkomprimierungsalgorithmen - oder vermutlich beidem. alle telco-anbieter beschäftigen sich im hintergrund mit dieser thematik, weil es im lukrativen b2b-bereich schon länger hohe wellen schlägt. videoconferencing via ISDN gilt dort bereits länger schon als überholt, man geht mehr und mehr in den VoIP-bereich rein.

und deshalb wird's auch wieder auf den tisch kommen, eines tages in (vermutlich sehr) naher zukunft. das tat es für den privatbereich nur deshalb nicht, weil die telco-betreiber ebenso wissen, daß lediglich eine "ökonomisch vernachlässigbare" minderheit auf diese weise telefoniert. ist doch überall so: erst wenn's im großen stil bekannt & genutzt wird, d.h. wenn es den "urban legend"-charakter*) verliert, dann treten die großen telcos auf den plan. und dann wird's wieder teuer. daher: carpe diem. gleich heute.

wie auch immer, das war- & wird bald wieder ein großes thema. mal sehen, wie sich's entwickelt.

p.p.s: nur der vollständigkeit halber: das alles setzt natürlich voraus, daß man ein mikrophon & lautsprecher an die soundkarte des pc' angeschlossen hat - idealerweise ein headset, um rückkopplungseffekte zu vermeiden. netmeeting erkennt beides automatisch & stellt es gemeinsam mit dir (über ein kleines test-interface) optimal ein. und damit kann's eigentlich losgehen.

_________
*) "urban legend", hier: "...der freund vom freund eines freundes von einem bekannten... etc ...hat eine cousine, deren tante mit ihrem mann, der dzt. ein projekt im ausland hat, jeden tag via videoconferencing gratis telefoniert..."

oder, um es mit den worten des hl. lutz zu sagen:
"oiso i find' des supa."

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Stefan
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"gratis" Videokonferenzing

Beitrag von Stefan » 15.07.2004, 17:24

@Trendscout,

Na du hast ja Informationen.. Im Businessbeireich geht man ZURÜCK zur ISDN Videokonferenzing, weil über das WWW der Traffic untertags so hoch ist, dass keine vernünftige Videokonferenz zustande kommt! Und die Komprimierungsalgorithmen haben wir bereits, dass man mit 128 KBit/s (ISDN) vernünftig videofonieren kann. Kosten halt Geld solche Programme und einen aktuellen Rechner (2 GHZ aufwärts) braucht man halt auch.

Ließ mal meinen anderen Beitrag, da ist eigentlich alles abgehandelt, was du so erwähnt hast...
http://tarifecheck.at/forum/viewtopic.p ... 41dfe12e0c

Naja und gratis würde ich auch nicht sagen bei ca 1 MB / Minute entspricht das etwa 1,2 Cent/Minute (3GB Paket bei UTA um ca. € 42,-)

@Ratsuchende,

für Preise von Internetpakete meldet sich sicher noch Matula, der ist da auch der absolute Experte dafür.

Grüße
Stefan

Gast

Beitrag von Gast » 15.07.2004, 19:49

@stefan

richtig, deshalb auch mein hinweis auf 2 essentielle dinge:
a) breitband (damit's eben keine lahme wackelgeschichte wird)
b) pauschalverrechnung (sodaß sich das erbsenzählen erübrigt)

und was den business bereich betrifft: wer konkret geht ZURÜCK zu ISDN? ich meine, wirklich, wer? kennst du jemanden persönlich, der sowas gemacht hat, macht oder vorhat?

ISDN zwischen österreich und china, schon mal versucht? keine chance. ebenso brasilien, südafrika, und sämtliche staaten indiens' und pakistans'. sogar viel näher, nämlich gewisse gebiete in italien, polen, dänemark, frankreich, deutschland und irland sind auf diese weise nicht erreichbar. sogar die so vielgepriesenen technisch fortgeschrittenen USA(!) haben riesige nichtversorgte gebiete, und ich meine *nicht* ihre wüstengegenden, maisfelder bis zum horizont oder die rocky mountains. oder, falls doch, dann nicht nach den hier üblichen standards. sonderformate, die zu inkompatibilitäten führen. an sich nichts ungewöhnliches, denn von weltweiten normen sind wir immer noch ein stück entfernt. und jemand wie die USA wollen eben IHRE normen durchsetzen. im internet haben sie das ja auch zum großteil geschafft.

hatte das aus eigener erfahrung bitter einsehen müssen -> habe in einer internationalen organisation gearbeitet, wo diese länder (und noch viele andere) rund um die uhr erreicht werden *müssen*, und man entschied sich für VoIP als trägertechnologie, da IP-gestützte kommunikation schon von der ursprünglichen idee her meist auch noch dann zuverlässig funktioniert, wenn traditionelle telefonleitungen vollkommen überlastet sind.

wenn wir uns mal kurz gemeinsam zurückerinnern, so ist IP kommunikation ja genau dafür entwickelt worden, daß datenströme bei netcongestions oder gar nodebreakdowns ganz einfach umgeroutet werden & auf diese weise dennoch ihr finales ziel erreichen. es mag manchmal länger dauern, wenn der geographische weg (mehr hops über größere strecken hinweg) ausgeweitet werden muß, weil dazwischen irgendwas nicht stimmt. serverausfall, routerausfall, leitungsschaden, userseitige fehlkonfiguration, setupfehler, whatever.

aber wofür haben wir packet errorchecking routinen und fallback negotiations bei jedem einzelnen der milliarden von handshakes in IP netzen... genau dafür nämlich - die sicherheit, daß letztlich doch immer wieder *alle* daten ankommen. ein militärisches konzept, daß ausnahmsweise mal auch den umgekehrten weg ging und heute aus unserem leben nur noch schwer wegzudenken ist.

ISDN ist meines wissens nach nirgendwo pauschaliert zu kriegen, also schlecht für trafficintensives videoconferencing. und nachdem es länderübergreifend funktionieren soll, das aber seltenst zur vollen zufriendenheit tut, stellt sich die frage, wozu dann?

nationale ISDN-gestützte konferenzen bringen's nicht wirklich, weil der telefoniepreis den gebrauch von ISDN nur der bildübertragung willen nicht rechtfertigt. eher liebhaberei, würde ich sagen. sonst aber *nur* staatenübergreifend relevant. noch dazu bei der lahmen geschwindigkeit: wenn ich so sehr stillhalten und mit eingefrorenen gesichtszügen dasitzen muß, damit nur ja nicht zuviel traffic erzeugt wird, kann ich doch gleich ein standbild schicken, das sich mein gegenüber als screensaver auf'n bauch pickt. sorry für den sarkasmus hier, aber ISDN... nein.

daher: videoconferencing ist durchaus gratis und macht richtig spaß, wenn man z.b. folgende konfiguration in erwägung zieht (und das ist wirklich nur EIN beispiel):

* chello professional plus
Downstream Speed (max) 2.048 kbit/s
Upstream Speed (max) 512 kbit/s
(ich bin übrigens *kein* chello-mitarbeiter :-o )
* dann noch PCs mit einigermaßen starken CPUs
* und vor allem g'scheiten RAM-bänken.

natürlich KOSTET'S was, diese basiskonfiguration. nicht aber die eigentliche videotelefonie. "augenauswischerei", könntest du jetzt sagen. denn wenn man's gegenrechnet, ist letztlich nie irgendwas "gratis". akzeptiert. es ist halt immer die frage, wie sehr/wie häufig man sowas nutzt. für jemand wie mich -und viele meiner mitarbeiter, bekannten und verwandten- eine klare frage der wirtschaftlichkeit. vergleichen, rechnen, entscheiden. und dann zurücklehnen & genießen.

IP videoconferencing kann heute schon durchaus ein genuß sein. und die preis/wert-relation erstaunlicherweise ebenso. sogar mit gutem bild. und wenn du die soundcard mit deinem subwoofer verbindest, klingt's mit etwas glück fast so, als würde die betreffende person im raum stehen. ich bin hier wirklich kein guru, fern davon. aber ich kenne diese dinge als user aus der praxis, und kann nichts negatives berichten, wenn man sich mit der sache halt auch ein wenig beschäftigt & wiegesagt - die vernünftigsten entscheidungen trifft.

es ist ganz klar, daß, wenn du einen anzug kaufen willst, du den genauso bei H&M kriegst, im package zum sonderpreis, gemeinsam mit der krawatte, dem gilet und dem strahlend weißen hemd. man muß dazu nicht zu boss, armani oder versace gehen.

wenn du aber vergleichst, wie lange der zunächst 2x teurer erscheinende 1 anzug von letztgenannten herstellern hält, und dann den von H&M in derselben zeit hypothetisch 3x nachkaufen mußt, weil er sich aufgrund von maschinell gedröselten nähten nunmal rascher von selbst zerlegt, dann stellt sich die frage: was ist WIRKLICH teurer?

nicht immer heißt "teurer" auch insgesamt "strategisch schlechter". im gegenteil.
soviel zur philosophie dahinter. ich hoffe, nichts davon klang irgendwie oberlehrerhaft. das läge mir fern. einfach ein gut gemeinter rat, von dem ich hoffe, daß er zu entscheidungsfindungen, zu lösungen beiträgt, statt noch mehr zu verwirren. frommer wunsch.

danke übrigens, stefan, guter diskurs.

Ratsuchende

viedokommunikation ;-)

Beitrag von Ratsuchende » 16.07.2004, 15:15

WOW - danke ich bin beeindruckt über diese fundierten informationen!
ich werde mir diese informationen nächste woche noch einmal genauer durchsehen. ich fahre nämlich jetzt übers wochenende fort. *freu*
es erscheint mir jedoch logisch, daß es günstiger ist, über das internet zu telefonieren, wenn man eh schon einen anschluß hat oder haben möchte. immerhin erspart man sich dabei ja die telefongebühren, und die sind ins ausland (in diesem fall neuseeland) sicherlich beträchtlich.
wie gesagt ich zerbreche mir aber erst nächste woche wieder den kopf darüber.

vielen herzlichen dank einstweilen nochmals an euch beide - stefan & trendscout
*verybigsmile*

Ratsuchende

Beitrag von Ratsuchende » 20.07.2004, 19:30

hallo, jetzt melde ich mich noch einmal.

ich fasse vielleicht die wichtigsten punkte noch einmal kurz zusammen:

videoconferencing verursacht hohen traffic. daher ist breitband zu empfehlen weiters sollte möglichst viel traffic zur verfügung stehen.

wieso empfiehlst du, stefan jetzt doch ISDN? oder betrifft das von dir erwähnte den privaten user nicht?

was sollte man nun besser wählen, wenn sowohl adsl als auch kabel-tv zur verfügung stehen?
welches internetpaket wäre für diesen fall empfehlenswert?
ich tendiere dazu chello zu empfehlen, weil diese eine hohe bandbreite zur verfügung stellen und mit dem traffic sehr tolerant sind.
meine freundin möchte allerdings möglichst wenig geld ausgeben. vielleicht gibt es ja doch noch eine günstigere variante.

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Stefan
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Videokonfernez

Beitrag von Stefan » 21.07.2004, 11:49

@Ratsuchende,

Lass dich nicht verwirren, ISDN ist nur für den Businessbereich empfehlenswert. Grund: Garantiert 128 KBit/s (ISDN) zu haben, ist besser, als vielleicht 300 KBit/s zu haben. Diesen Durchsatz hat man aber untertags sowieso nicht. Darüber hinaus ist ein Privatprodukt meist sowieso mit 128 KBit/s Upload beschränkt.

Chello hat die billigeren "Megabyte"-Preise, aber bei ADSL gibt es im Monat gesehen die billigeren Produkte. Also wenn du nicht annähernd die 10 GB Traffic im Monat erreichst, würde statt den € 49,- ein billigeres ADSL Produkt nehmen (z.B. UTA 3 GB um € 41,44).

Bedenke: 1 GB sind ca. 1000 min Videokonferenz (=16,6 Std.)


@telescout:

wenn du dich ernsthaft für Videokonferenzing interessierst, dann schau mal auf der Uni Linz vorbei:
http://newmedia.idv.edu/medienlehre/nim04s/

Zu den Kosten nochmal: Die Grenzkosten sind null, da geb ich dir recht, trotzdem sind die Investitionen (sunk costs) zu decken. Und Freiminuten, die ich vorher kaufen muss, sind eben keine Freiminuten.

Und wenn du innerhalb Europas 512 KBit/s konstanten Datenstream zusammenbringst, dann Hut ab. Das bekommst du gerade einmal am "EduHighway" (=hängt am Backbone [Glasfasern] von Österreich) zusammen.
Und nach China oder Brasilien bringst du nicht mal 100 KBit/s konstanten Datenstream zusammen.

Also lassens wir einmal dabei, solange wir im World Wide Wait kein TCP/IPv6 und vernünftige Bandbreiten haben , wirds nix werden mit Videokonferenz im Business Bereich.

Zu guter letzt VoIP: Das ist völlig etwas anderes als Videokonferenzing. Auch hier sind die Grenzkosten fast null, aber eine gute VoIP Lösung in einer Firma mit bestehender Telefonanlage zu integrieren, kostet schnell mal € 50.000,- . Da hast auch anfangs ein paar Anbieter von VoIP Lösungen aufgestellt, weil sie Installation pauschal angeboten haben.

Fazit: Das Internet wird immer überlasteter. Und wenn Pakete 2 mal um die Welt geschickt werden, weil manche Routen komplett überlastet sind, macht das das Internet auch nicht schneller.

Grüße
Stefan

P.S. Schon gewußt, dass das heute auch kaum mehr wegzudenkende GPS (Navigationssystem) auch aus dem militärischen Bereich kommt, oder die Flügelform der Concorde (F 16 Flieger) und und und

Ratsuchende

Beitrag von Ratsuchende » 21.07.2004, 22:26

hallo stefan!

ja danke, stimmt, wo du recht hast hast du recht ;-)
ich denke eine halben stunde videokonferenzing pro tag ist sicher mehr als genug. ich werde das noch klären. danke jedenfalls für dein engagement!

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