@stefan
richtig, deshalb auch mein hinweis auf 2 essentielle dinge:
a) breitband (damit's eben keine lahme wackelgeschichte wird)
b) pauschalverrechnung (sodaß sich das erbsenzählen erübrigt)
und was den business bereich betrifft: wer konkret geht ZURÜCK zu ISDN? ich meine, wirklich, wer? kennst du jemanden persönlich, der sowas gemacht hat, macht oder vorhat?
ISDN zwischen österreich und china, schon mal versucht? keine chance. ebenso brasilien, südafrika, und sämtliche staaten indiens' und pakistans'. sogar viel näher, nämlich gewisse gebiete in italien, polen, dänemark, frankreich, deutschland und irland sind auf diese weise nicht erreichbar. sogar die so vielgepriesenen technisch fortgeschrittenen USA(!) haben riesige nichtversorgte gebiete, und ich meine *nicht* ihre wüstengegenden, maisfelder bis zum horizont oder die rocky mountains. oder, falls doch, dann nicht nach den hier üblichen standards. sonderformate, die zu inkompatibilitäten führen. an sich nichts ungewöhnliches, denn von weltweiten normen sind wir immer noch ein stück entfernt. und jemand wie die USA wollen eben IHRE normen durchsetzen. im internet haben sie das ja auch zum großteil geschafft.
hatte das aus eigener erfahrung bitter einsehen müssen -> habe in einer internationalen organisation gearbeitet, wo diese länder (und noch viele andere) rund um die uhr erreicht werden *müssen*, und man entschied sich für VoIP als trägertechnologie, da IP-gestützte kommunikation schon von der ursprünglichen idee her meist auch noch dann zuverlässig funktioniert, wenn traditionelle telefonleitungen vollkommen überlastet sind.
wenn wir uns mal kurz gemeinsam zurückerinnern, so ist IP kommunikation ja genau dafür entwickelt worden, daß datenströme bei netcongestions oder gar nodebreakdowns ganz einfach umgeroutet werden & auf diese weise dennoch ihr finales ziel erreichen. es mag manchmal länger dauern, wenn der geographische weg (mehr hops über größere strecken hinweg) ausgeweitet werden muß, weil dazwischen irgendwas nicht stimmt. serverausfall, routerausfall, leitungsschaden, userseitige fehlkonfiguration, setupfehler, whatever.
aber wofür haben wir packet errorchecking routinen und fallback negotiations bei jedem einzelnen der milliarden von handshakes in IP netzen... genau dafür nämlich - die sicherheit, daß letztlich doch immer wieder *alle* daten ankommen. ein militärisches konzept, daß ausnahmsweise mal auch den umgekehrten weg ging und heute aus unserem leben nur noch schwer wegzudenken ist.
ISDN ist meines wissens nach nirgendwo pauschaliert zu kriegen, also schlecht für trafficintensives videoconferencing. und nachdem es länderübergreifend funktionieren soll, das aber seltenst zur vollen zufriendenheit tut, stellt sich die frage, wozu dann?
nationale ISDN-gestützte konferenzen bringen's nicht wirklich, weil der telefoniepreis den gebrauch von ISDN nur der bildübertragung willen nicht rechtfertigt. eher liebhaberei, würde ich sagen. sonst aber *nur* staatenübergreifend relevant. noch dazu bei der lahmen geschwindigkeit: wenn ich so sehr stillhalten und mit eingefrorenen gesichtszügen dasitzen muß, damit nur ja nicht zuviel traffic erzeugt wird, kann ich doch gleich ein standbild schicken, das sich mein gegenüber als screensaver auf'n bauch pickt. sorry für den sarkasmus hier, aber ISDN... nein.
daher: videoconferencing ist durchaus gratis und macht richtig spaß, wenn man z.b. folgende konfiguration in erwägung zieht (und das ist wirklich nur EIN beispiel):
* chello professional plus
Downstream Speed (max) 2.048 kbit/s
Upstream Speed (max) 512 kbit/s
(ich bin übrigens *kein* chello-mitarbeiter

)
* dann noch PCs mit einigermaßen starken CPUs
* und vor allem g'scheiten RAM-bänken.
natürlich KOSTET'S was, diese basiskonfiguration. nicht aber die eigentliche videotelefonie. "augenauswischerei", könntest du jetzt sagen. denn wenn man's gegenrechnet, ist letztlich nie irgendwas "gratis". akzeptiert. es ist halt immer die frage, wie sehr/wie häufig man sowas nutzt. für jemand wie mich -und viele meiner mitarbeiter, bekannten und verwandten- eine klare frage der wirtschaftlichkeit. vergleichen, rechnen, entscheiden. und dann zurücklehnen & genießen.
IP videoconferencing kann heute schon durchaus ein genuß sein. und die preis/wert-relation erstaunlicherweise ebenso. sogar mit gutem bild. und wenn du die soundcard mit deinem subwoofer verbindest, klingt's mit etwas glück fast so, als würde die betreffende person im raum stehen. ich bin hier wirklich kein guru, fern davon. aber ich kenne diese dinge als user aus der praxis, und kann nichts negatives berichten, wenn man sich mit der sache halt auch ein wenig beschäftigt & wiegesagt - die vernünftigsten entscheidungen trifft.
es ist ganz klar, daß, wenn du einen anzug kaufen willst, du den genauso bei H&M kriegst, im package zum sonderpreis, gemeinsam mit der krawatte, dem gilet und dem strahlend weißen hemd. man muß dazu nicht zu boss, armani oder versace gehen.
wenn du aber vergleichst, wie lange der zunächst 2x teurer erscheinende 1 anzug von letztgenannten herstellern hält, und dann den von H&M in derselben zeit hypothetisch 3x nachkaufen mußt, weil er sich aufgrund von maschinell gedröselten nähten nunmal rascher von selbst zerlegt, dann stellt sich die frage: was ist WIRKLICH teurer?
nicht immer heißt "teurer" auch insgesamt "strategisch schlechter". im gegenteil.
soviel zur philosophie dahinter. ich hoffe, nichts davon klang irgendwie oberlehrerhaft. das läge mir fern. einfach ein gut gemeinter rat, von dem ich hoffe, daß er zu entscheidungsfindungen, zu lösungen beiträgt, statt noch mehr zu verwirren. frommer wunsch.
danke übrigens, stefan, guter diskurs.